Führung in der Ausstellung „Porzellane mit Antikendekor“, mit Dr. Kathrin Schade
Auffällig ist, dass in der Ausstellung viele Porzellane mit Motiven damals bekannter Gemälde verziert sind. Einige der hochwertigen Porzellane zeigen Miniaturkopien der Schweizer Malerin Angelika Kauffmann (1741-1807). Sie gilt als die berühmteste Künstlerin des 18. Jahrhunderts. Schon zu Lebzeiten hatte sie den Ruf eines „weiblichen Raffael der Kunst“. Winckelmanns Porträt, das sie 1764 in Rom schuf, machte sie bekannt. Monarchen in ganz Europa waren ihre Auftraggeber. Bald aber wurden ihre Bildmotive auch im Bürgertum beliebt. Zahlreiche Kupferstecher schufen Kopien in Miniaturformat von ihren großen Gemälden, die dann als Vorlagen für Porzellan-Verzierungen dienten. Angelika Kauffmann wurde somit populär. Viele ihrer Themen widmen sich heiteren Szenen aus der griechischen Mythologie.
Die Ausstellung präsentiert ca. 50 erlesene Porzellane des 18. und 19. Jahrhunderts mit Antikendekor, meist aus den herrschaftlichen Manufakturen in Meißen, Berlin oder Wien. Sie gehören einer Zeitphase an, in der nicht nur die Porzellanproduktion einen enormen Aufschwung erfuhr, sondern auch ihr Dekor sich vorzugsweise einer bestimmten Themenwelt widmete: der Antike. Die als großzügige Stiftung an die Winckelmann-Gesellschaft übergebene Sammlung wurde von dem Hamburger Ehepaar Ingeburg und Sven Olaf Hoffmann über viele Jahre zusammengetragen.
Datum/Zeit
Datum - 23/04/2025
17:30 - 18:30