Der ungewöhnliche Werdegang des Johann Joachim Winckelmann von Stendal bis nach Rom

„Schuster bleib bei deinen Leisten!“ Dieser bekannte Spruch zielte gleich im doppelten Sinne auf den jungen Johann Joachim Winckelmann, als sich die Stendaler Ratsherren 1739 über sein Stipendiengesuch für ein Universitätsstudium berieten: Winckelmann war Sohn eines Schumachers; und einem Sohn stände es nicht zu, mehr zu werden als sein Vater, so die Stadtoberhäupter. Ein Jahr später stimmten sie aber dennoch zu. In der Tat ist es ein ungewöhnlicher Lebensweg, der Winckelmann zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des europäischen Kulturlebens Mitte des 18. Jahrhunderts werden ließ. In Rom, wo er von 1755 bis 1768 wirkte, war er der erste Ausländer, der vom Papst zum Kommissar über alle Antiken Roms und Umgebung ernannt wurde. Diese außergewöhnliche Karriere eines Knaben, der aus „kleinen“ provinziellen Verhältnissen stammte, ist ebenso spektakulär wie sein dramatisches Ende als Mordopfer.

Datum/Zeit
Datum - 06/10/2019
14:00