Eröffnung der Sonderausstellung „Rainer Ehrt Antike. Malerei – Grafik – Skulptur“

Begrüßung: Prof. Dr. Max Kunze (Präsident der Winckelmann-Gesellschaft)
Einführung zur Ausstellung: Dr. Kathrin Schade
Führung durch die Ausstellung: Rainer Ehrt
Musikalische Begleitung: Stephan Blank (Jazz-Flügelhorn)
Anschließend Kaffee und Gebäck

Der doppelsinnige Titel der Ausstellung nimmt Rainer Ehrts (Jahrgang 1960) augenfällige Hinwendung zu den Themen der griechisch-römischen Antike in den Fokus. Der Künstler, der 1981-1988 an der Hochschule für Kunst und Design Halle/Burg Giebichenstein studierte, bewerkstelligt seine Mythenbilder in den unterschiedlichsten Techniken, wobei der Schwerpunkt in der Grafik und Malerei liegt. Dargestellt ist die ganze Palette griechisch-römischer Mythen, darunter bekannte Themen wie Ikarus, Odysseus oder Orpheus. Die Ausstellung zeigt zudem originalgrafische Künstlerbücher, so zu Ovids Metamorphosen, Heinrich von Kleists Penthesilea oder Charles Baudelaires Klagen eines Ikarus. Zu Ehrts Euvre zählen aber auch Skulpturen aus Holz, teils kombiniert mit anderen Materialien, von denen einige – darunter ein „Antikes Trio“ mythischer Mischwesen – in Stendal zu sehen sind.

Rainer Ehrt setzt die mythische Bilderwelt in Beziehung zu unserer Lebenswirklichkeit. Die meisten seiner Figuren sind freie Schöpfungen, die unserer modernen Alltagswelt entstammen und in ein fiktives Umfeld gesetzt werden. Viele Darstellungen zeichnen sich durch Witz und hintergründige Ironie aus. Doch es gibt auch Themen, in denen brutale Gewalt in aller Direktheit gezeigt werden. Einigen Bildern ist wiederum eine rätselhaft-düstere Stimmung mit verschlüsselten Sinnschichten zu eigen. Den Besuchern begegnen Medusa, Europa, Ariadne – es fällt auf, dass Ehrt eine besondere Affinität für die mythischen Frauengestalten hat. Dem Künstler geht es hier, neben aktuellen Fragen um die Geschlechterbeziehungen, vor allem um Sinnlichkeit und Erotik.

Schließlich erscheint auch Johann Joachim Winckelmann selbst: an einer Tafel gemeinsam mit seinen Freunden und als Genießer am Rande eines dionysischen Gelages. Grund genug, Rainer Ehrts Werke zur Antike endlich im Winckelmann-Museum in Stendal zu zeigen.

Datum/Zeit
Datum - 01/09/2019
13:00