Formen und Farben des Bauhauses – eine vergnügliche Reise durch die Architektur Indiens

Wie kosmopolitisch war Bauhaus tatsächlich? Zwischen Imagination und Wirklichkeit klaffen Lücken. Eine davon betrifft die Wahrnehmung vom Rande her. Zuerst lüftet Gottet den Schleier über den Erwerb der 59 Zeichnungen von Hermann Klumpp. Alsdann folgt eine kritische, vergleichende Auseinandersetzung mit Künstlern aus der Schweiz und mit ihren Beiträgen zum Bauhaus: Mit Johannes Itten, Hannes Meyer, Le Corbusier, Max Bill in Ulm, aber auch mit der Hochschule für Gestaltung, der Nachfolgerin des Bauhauses nach dem Krieg, wenn man so will. Und natürlich mit Paul, Felix und Alexander Klee. Die Spurensuche führt also nach Bern. Aber nicht nur. Bereits 1922 inszenierte das Bauhaus in Kalkutta eine Begegnung zwischen Avantgarden zweier Kulturen. Drei davon inspirierte Paläste im Süden Indiens können diesen Kulturtransfer besonders eindrücklich bestätigen.

Um die wichtige Diskussion am Leben zu halten, stellt Gottet einige Fragen in den Raum, die ihn sein diesbezüglich interessiertes Leben lang begleitet haben, und die stets unbeantwortet geblieben sind: Was möchten uns Oskars Schlemmers Worte «Erlösung durch Formen» sagen? Spielen da vielleicht auch Kulturpolitik und Pädagogik mit? Warum fristet die Gastronomie im Bauhaus ein stiefmütterliches Dasein? Jede Stilepoche hat Spuren auch auf Tischen und Tellern hinterlassen. Warum Bauhaus nicht? War nicht Prometheus als Feuerbringer der Schöpfer unserer Zivilisation, unserer Kultur? In Indien übernahm diese Aufgabe Vishwakarma, der Baumeister des Kosmos…

Zwei Grossflaschen Wein aus dem Luberon, verziert mit speziell für diesen Tag geschaffenen Bauhausetiketten, sollen zum Schluss die vielleicht allzu schwere Kost erleichtert verdauen helfen. Oder die Teilnehmenden besänftigen. Oder wenigstens deren Gaumen.

Datum/Zeit
Datum - 23/02/2020
14:00