Junge Kunst und Antike

Was sagt einer jüngeren Künstlergeneration heute noch das Thema „Antike“? Bilden die griechisch- römischen Geistes- und Kulturhinterlassenschaften, die Mythologie oder die archäologischen Wiederentdeckungen überhaupt noch eine Bezugsebene für heutiges künstlerisches Schaffen? Und wenn ja, wie sieht dieses aus?

Antworten auf diese Fragen versucht die Ausstellung im Winckelmann-Museum zu geben. Ihr vorangegangen sind die jüngeren Wettbewerbsausschreibungen um den Wilhelm-Höpfner-Preis, den die Winckelmann-Gesellschaft regelmäßig an junge Künstlerinnen und Künstler vergibt, die u.a. im Metier der Druckgrafik tätig sind und eine Auseinandersetzung mit der Antike zum Ausdruck bringen.

Das Bewerberfeld war erfreulich groß. Es handelt sich um die Generation der sog. Millennials, mit Geburtsdaten in den 1980er oder 1990er Jahren. Der größere Teil der Arbeiten wendet sich der antiken Mythologie und Dichtkunst zu, deren zeitlose Sinnbildhaftigkeit ein reiches Assoziationspotential für künstlerisches Schaffen bietet. Jede Generation setzt sich auch immer wieder neu mit Fragen um ideale Schönheit und reale Körperlichkeit auseinander, so auch die jüngere. Ebenso bleibt das Reisen, etwa nach Italien oder Griechenland, die Begegnung mit den originalen Orten, Monumenten und Artefakten, eine wichtige Inspirationsquelle. Zugleich offenbart sich eine zeitgemäße alternative Sichtweise auf die Tradition: Oft werden die antiken Vorbilder verfremdet bzw. für eigene künstlerische Formationen frei in neue Kontexte gesetzt. Zeitgenössische Themen wie Genderfragen stehen ebenso im Fokus wie computergestützte digitale Drucktechniken.

Die Ausstellung präsentiert 21 Kunstschaffende, die in den 2000er oder 2010er Jahren ihr Kunststudium absolvierten, viele von ihnen ehemalige Meisterschüler an ihren Kunsthochschulen. Gezeigt werden Druckgrafik, Zeichnungen, Künstlerbücher, Skulpturen und Gemälde.

Datum/Zeit
Datum - 13/07/2025 - 31/08/2025
10:00 - 17:00