„Von Anker gehen“ – Häfen im Land der Verheißung: Ein filmischer Rundgang durch die neue Sonderausstellung

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Bible Lands Museum Jerusalem (23. Mai bis 30. August 2020)

Neugierig geworden? Gern begrüßen wir Sie live vor Ort im Museum! (Di. – So. 10-17 Uhr)

Das antike Kanaan (Land der Israeliten) / Palästina hieß historisch-geographisch im Mittelalter auch Judea, Palaestina oder Syria Palästina Kanaan. Heute spricht man gern vom „Land der Verheißung“.

Die großen Häfen des Landes Akko, Haifa, Atlit, Caesarea, Jaffa, Aschdod, Aschkelon und Gaza sind seit der Antike bekannt und auf Karten verzeichnet. Seit dem Ende der Kreuzzüge sind zahlreiche westeuropäische Pilgerberichte erhalten; besonders seit dem 15. Jahrhundert kamen mehr christliche und jüdische Reisende in das Land der Verheißung, so dass sich eine reiche, bis in das 20. Jahrhundert hinein lebendige Palästinaliteratur entwickelte.

Frühe Karten und Beschreibungen des Landes wurden publiziert, so von Sebastian Münster (1488–1552) oder die Karte von Guillaume Postel (1510–1581). Sie regten nicht nur Pilger, sondern auch Forschungsreisende und Künstler an, das Land zu besuchen, ihre Eindrücke und Erlebnisse in Texten und Bildern festzuhalten.

Nach der Ägyptenexpedition Napoleons 1798 zog es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer wieder Künstler in den Nahen Osten. So auch den englischen Vedutenmaler David Roberts (1796–1864), der im Anschluss an seine Ägyptenreise ausgiebig das Heilige Land erkundete, Ansichten der Häfen Palästinas aufnahm und diese, zurück in London, in großformatigen Lithografien veröffentlichte. Ihm folgten bald weitere Künstler wie der Brite William Henry Bartlett (1809–1854), der Münchner Landschaftsmaler August Löffler (1822–1866) und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Amerikaner Henry Fenn (1837–1911) und John Douglas Woodward (1846–1924). Ihre Darstellungen liefern scheinbar lebensnahe, aber letztendlich von der Orientsehnsucht idealisierte Ansichten der Hafenstädte im 19. Jahrhundert.

Den historischen Ansichten der Häfen stehen eindrucksvolle Landschaftsbilder der israelischen Künstlerin Sabine Kahane gegenüber. Damit wird zugleich eine Brücke zur zeitgenössischen Kunst Israels geschlagen.

Die Grafiken und Fotografien stammen aus der Sammlung von Yossi Gilben, Herzliya, Israel und spiegeln sein Interesse an den Mittelmeerhäfen Israels wider. Ergänzt wird die Ausstellung durch Fotografien aus der Sammlung Dan Kyram, Leihgaben des Bible Lands Museum Jerusalem und der Künstlerin Sabine Kahane.

Der Katalog zur Ausstellung ist im Museum für 17,50 € erhältlich. Im Buchhandel kostet er 19,95 €.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung wird vom AsKI (Arbeitskreis selbständiger Kulturinstitute) gefördert.